STaaS – Storage as a Service erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Daten werden an externe Cloud-Anbieter ausgelagert, die für die sichere Aufbewahrung sorgen. Gleichzeitig stehen diese Daten jederzeit über unterschiedliche Geräte und Zugriffwege zur Verfügung. Im Zweifel bestehen dabei große datenschutzrechtliche Hürden, die es zu überwinden gilt.
Die Nutzung von Cloud-Services (z.B. Storage as a Service) hat für Unternehmen viele Vorteile. Gerade kleinere und mittlere Unternehmen mit einem schmalen IT-Budget erhöhen die Sicherheit und Verfügbarkeit ihrer IT erheblich. Sie profitieren vom professionell gemanagten IT-Betrieb ihrer Cloud-Anbieter. Mit gesicherten und hochverfügbaren Rechenzentren bieten diese ihre Services auf einem Sicherheitsniveau an, welches in den einzelnen Unternehmen nicht wirtschaftlich realisierbar wäre. Das durchschnittliche IT-Sicherheitsniveau kann auf diese Weise in KMU’s gesteigert werden. Ein nach dem Stand der Technik abgesicherter Cloud-Service ist aus Sicht des Einzelunternehmens allemal besser als ein schlecht gesicherter Server hinter dem nächsten Aktenschrank. Auf der anderen Seite liegen bei einem Cloud-Anbieter sehr viele „interessante“ Daten auf einem Fleck. Sie sind damit interessante Angriffsziele für Hacker, Datendiebe und alle Formen der Cyberkriminalität. Die Konzentration von Kundendaten weckt aber nicht nur bei Kriminellen Begehrlichkeiten. Sie sind natürlich auch für alle Formen der staatlichen Überwachung von Interesse und bilden im Sinne von Big Data einen unschätzbaren Datenpool für die werbende Wirtschaft.
Besondere Vorsicht müssen europäische Unternehmen bei der Nutzung von Cloud-Services US-amerikanischer Unternehmen walten lassen. Sehr schnell sind sie hier mit datenschutzrechtlichen Schwierigkeiten konfrontiert. Bei heise ist ein sehr interessanter Artikel zu diesem Themenfeld erschienen. Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass schon die Nutzung eines in Europa errichteten Rechenzentrums für die Gesetzeskonformität ausreichend wäre. Schließlich liegen nun alle Daten auf europäischem Boden. Ein Datentransfer in Drittländer wird vermieden. Leider Falsch! US-amerikanische Unternehmen unterliegen auch hinsichtlich ihrer europäischen Aktivitäten dem US-Patriot Act und müssen ggf. auch europäische Daten den Behörden im Heimatland zur Verfügung stellen. Dies stellte in jedem Falle einen Bruch europäischen Datenschutzrechts dar.
STaaS – Storage as a Service bietet die Auslagerung von Daten in die Cloud. Gerade bei dieser Form der Cloud-Services lagern viele – z.T. auch sensible – Daten dauerhaft in den Speichern der Anbieter. Die Kontrolle der Datenflüsse in den Systemen entzieht sich den Nutzern. Welche Daten ggf. bei ausländischen Sicherheitsbehörden und Geheimdiensten landen, ist nicht kontrollierbar. Mit IRM können die in der Cloud abgelegten Daten hingegen so geschützt werden, dass der Zugriff der berechtigten Benutzer weiterhin möglich ist, aber ein Kopieren der Daten nutzlos bleibt. Außerhalb des berechtigten Anwenderkreises sind die Daten nicht verwendbar. Mit IRM werden die Daten mit einem „Schutzfilm“ überzogen, der – untrennbar mit den Daten verbunden – einen illegalen Zugriff zuverlässig verhindert.
In einem Artikel habe ich den Paradigmenwechsel von der infrastruktur-zentrierten zur informationsbezogenen Sicherheit durch IRM beschrieben. Dieser Wechsel ist der logische Weg, die Sicherheit von Informationen in Infrastrukturen zu gewährleisten, die sich der eigenen Kontrolle entziehen und deshalb eine infrastrukurzentrierte Sicherheit aus Sicht des Nutzers nicht zulassen. Dies ist insbesondere bei Cloud-Computing der Fall. Denn der große Nutzen von Clouds besteht ja genau darin, sich von den Erfordernissen konkreter Infrastrukturen weitgehend unabhängig zu machen und dies einem externen Anbieter zu überlassen.
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